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Schüler der Terrorakademie
In Berlin findet Ende April eine Anti-Kuba-Konferenz statt. Einer der Hauptteilnehmer, Carlos Alberto Montaner, hat seine CIA-Vergangenheit »vergessen«


Carlos Alberto Montaner, der Anti-Castro-Ideologe der Mafia von Miami, wird einer der Hauptteilnehmer auf der Konferenz zu Kuba sein, die die regierungsnahe Konrad-Adenauer-Stiftung vom 24. bis 26. April in Berlin veranstaltet. 1960 entkam Montaner einem kubanischen Gefängnis, wo er als Anführer einer terroristischen Gruppe inhaftiert war. Der in Madrid wohnende Montaner wurde von der CIA fortwährend als »brillanter Intellektueller« für ihre Kampagnen gegen die Kubanische Revolution genutzt. Der über Sechzigjährige, der einst in Warenhäusern und Theatern von Havanna Bomben legte, führt jetzt mit der Unterstützung seiner Geheimdienstfreunde ein profitables Propagandageschäft.

Rückblick: Am Samstag mittag, dem 24. Dezember 1960, wenige Stunden vor Beginn der Weihnachtsfeiern war das beliebte Kaufhaus Flogar, Ecke Galiano- und San Rafael-Straße in Havanna voller Kunden. Juan René Maragosa, 13 Jahre alt, verließ gerade mit seiner Mutter und seiner Schwester Marta die Cafeteria, als sie eine heftige Explosion zu Boden warf. Als sie sich wieder umsehen konnten, sahen sie Dutzende anderer verletzter Menschen auf dem Boden liegen, darunter die fünfjährige Olga und die 14jährige Marta Borroto. Der blutüberströmte Juan René erhielt erste Hilfe und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo das tüchtige Personal sein Leben rettete.

Ermittler der Staatssicherheit, die damalige G-2, ermittelten schnell und fanden ihren Verdacht bestätigt: Wieder war die Bombe aus Sprenggelatine, einem Produkt, das der US-Geheimdienst ins Land gebracht hatte. Zwei Jahre nach dem Sieg der Revolution und nicht einmal vier Monate nach der Schweinebucht-Invasion waren konterrevolutionäre Gruppen, die mit finanzieller und materieller Unterstützung der CIA von Miami aus dirigiert wurden, sehr aktiv.

Am Montag, in den frühen Morgenstunden des 26. Dezembers, gelang der G-2 ein tödlicher Schlag gegen einen Ring, der seit einer Weile Bomben in Einkaufszentren legte. Innerhalb weniger Stunden wurden 17 Terroristen zumeist in ihren Wohnungen verhaftet. Dabei wurden drei Bomben-Fabriken und eine große Menge an Waffen, Sprengstoff und Bombenherstellungsmaterial konfisziert. Am nächsten Tag titelte die Zeitung Revolución: »Bombenfabriken eingenommen!« Sie berichtete über die Verhaftung der Kubaner, deren Verbindungen zur CIA rasch aufgedeckt wurden, und auch über die in den Wohnungen der 17 Personen gefundenen in den USA »aus Sprenggelatine« hergestellten Bomben, einem hochexplosiven Material, das aus Nitroglycerin gewonnen wird. Außerdem beschlagnahmten sie C-3-Blöcke, einen flüchtigen und schon durch einen Funken entzündbaren Sprengstoff.

Unter den Verdächtigen

Einer der Verdächtigen war Carlos Alberto Montaner Suris, »wohnhaft: Nr. 309, Avenue 88, Ecke Tercera A« in der damals exklusiven Gegend von Miramar in Havanna. In Montaners Wohnung wurden »eine Segeltuchtasche mit vier Zündkapseln, einer Rolle Zündschnur, einer Flasche mit drei Stangen roten Phosphors, zwei Rollen Band, vier Kartuschen mit Munition, zwei olivgrüne Hosen und zwei Militärhemden beschlagnahmt.« Obwohl er erst 17 war, hatte Montaner über die Bewegung zur »Revolutionären Umkehr« (MRR) schon Verbindungen zur CIA.

In den Wohnungen von Alfredo Carrión und Manuel Néstor Piñango Pérez, zwei der Bandenchefs, fanden Beamte der Spionageabwehr eine »Maschinenpistole und zwei Revolver Kaliber 0,38«. Schließlich wird die direkte Verbindung zum Kaufhausanschlag offensichtlich: »in Hausnr. 3505, 46ste Straße in Marianao wurde eine Anzahl loser Zigaretten beschlagnahmt, deren Schachteln als Behältnis für die Sprenggelatine dienten.« Während Montaners Komplizen aufgrund erdrückender Beweise angeklagt und verurteilt wurden, steckten die Behörden ihn wegen seines Alters in ein Jugendgefängnis. Ein paar Monate später entkam er in eine lateinamerikanische Botschaft, wo er schon erwartet und ihm sicheres Geleit angeboten wurde. Er verließ Kuba und erreichte die USA am 8. September 1961.

Mit Posada und Bosch

Monate nachdem er Kuba unter dem Schutz seiner Paten aus Miami verlassen hatte, bestätigte Montaner dem Journalisten Á ngel de Jesús Piñera vom Magazin Avance am 27. April 1962, daß er zur »Rescate Estudantil« gehöre, die Experten als »studentischen Flügel« der Terrororganisation »Frente Revolucionario Democrático« (FRD) bezeichnen – eine der CIA untergeordnete Organisation. Und er offenbarte, daß er und der oben erwähnte Carrión »der nationalen Führung für Aktionen und Sabotage« der Gruppe angehörten.

Montaner trat den Streitkräften seiner neuen Heimat bei, und im Frühjahr 1963 wurde er mit einer Gruppe von CIA-Agenten in die US-Terrorakademie von Fort Benning, Georgia, aufgenommen. Er war dort gemeinsam mit Luis Posada Carriles, Jorge Mas Canosa, Orlando Bosch und vier anderen späteren Anführern der Mafia von Miami. Nach drei Jahren in Puerto Rico wurde er als CIA-Agent nach Franco-Spanien abkommandiert, wo er verschiedene Aufgaben für die CIA erfüllte – immer in Zusammenarbeit mit der spanischen Geheimpolizei, die von den »special services« der USA angeleitet wurde.

Neben anderen terrorbezogenen Aktivitäten half er im Juli 1973 auf Anweisung der CIA, dem Terroristen Juan Felipe de la Cruz nach Spanien einzureisen und heimlich die Grenze nach Frankreich zu überschreiten, wo er einen Anschlag auf die kubanische Botschaft plante – einen ähnlichen wie den, den er ein Jahr zuvor in Montreal begangen hatte, wobei der kubanische Diplomat Sergio Pérez Castillo ums Leben kam. Im August 1973 starb de la Cruz als seine Bombe in einem Pariser Vorort explodierte.

Es ist bekannt, daß Montaner immer gute Beziehungen zu seinen Kumpeln von Fort Benning pflegte: Orlando Bosch und Luis Posada Carriles, die Gründer von CORU – der aktivsten der Terrorgruppen von Miami – und Jorge Mas Canosa, dem Gründer der Kubanisch-Amerikanische Nationalstiftung (CANF), die dafür sorgte, daß es Posada und seinen Söldnern nie an finanzieller und logistischer Unterstützung mangelte.

Montaner wird auf der Konferenz von Berlin, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung mit finanzieller Unterstützung aus Washington veranstaltet wird, von einigen anderen CIA-Kollaborateuren mit terroristischer Vergangenheit begleitet. Mehrere identische Veranstaltungen mit dem Ziel, die öffentliche Meinung in Europa zugunsten der annexionistischen Interessen der Vereinigten Staaten zu beeinflussen, haben in der Vergangenheit stattgefunden, wie in Prag, Rom und Madrid. Der Aufruf zu dieser Konferenz kommt aus den Büros von »People in Need« (PIN) in Prag. Diese Pseudo-NGO ist neben »Reporter ohne Grenzen« im »Bush-Plan« zur Annexion Kubas als Achse der Desinformationskampagne in »Drittländern« vorgesehen.

junge Welt Jean-Guy Allard, Havanna
Junge Welt, 28.03.2007









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