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Die Blutspur des Luis Posada Carriles
Am 19. April haben die USA-Behörden den berüchtigtsten Massenmörder der Karibik auf freien Fuß gesetzt: Luis Posada Carriles. Er gehörte der Geheimpolizei des kubanischen Diktators Batista an und floh in der Stunde der Revolution Castros im Januar 1959 von der Insel. George Bush, der Vater des heutigen USA-Präsidenten und zu jener Zeit Chef der CIA, nahm ihn mit offenen Armen auf. In der U. S. Army wurde er als Sprengstoffspezialist ausgebildet.
1961 nahm Posada Carriles an der fehlgeschlagenen Invasion in Kubas Schweinebucht teil. Zehn Jahre später arbeitete er als Folterer für die venezolanische Geheimpolizei. Bald darauf traf man ihn – wieder als Geheimpolizisten – in Pinochets Chile an. 1976 organisierte er einen Anschlag auf eine kubanische Linienmaschine, die in der Luft über Barbados gesprengt wurde. Man zählte 73 Tote. Als er vor Gericht gestellt wurde, verhalfen ihm die Dienste der USA zur Flucht aus Venezuela. In den 80er Jahren tauchte er in El Salvador auf, wo er damit befaßt war, die gegen Nikaragua angesetzten "Contras" zu bewaffnen. Schließlich wurde seine Hand in den 90er Jahren hinter einer Serie von Bombenanschlägen auf kubanische Hotels sichtbar. Als er sich mit der Vorbereitung eines weiteren Attentats – diesmal gegen Castro – beschäftigte, nahm man ihn in Panama fest.
Im März 2005 begab sich Posada Carriles nach Miami, wo er zwei Monate später festgesetzt wurde. Der Grund: illegaler Aufenthalt in den USA. Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß. Der Bin Laden Lateinamerikas steht weiterhin unter dem Schutz seiner Auftraggeber.
RotFuchs, Juni 2007
gestützt auf "Solidaire", Brüssel
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