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26.7. Festakt in Santiago de Cuba


Kubas Präsident Raúl Castro hat die Bevölkerung der Karibikinsel vor Auswirkungen der weltweiten Energie- und Nahrungsmittelkrise gewarnt. "Wegen der Tatenlosigkeit der Regierungen der reichen Länder sowie der multinationalen Unternehmer" werde es "unvermeidbare Auswirkungen" auf Kuba geben, sagte Castro am Samstag in Santiago de Cuba anlässlich der Feiern zum 58. Jahrestag des Beginns der kubanischen Revolution.

Die Regierung werde sich darum bemühen, die Auswirkungen der internationalen Energie- und Lebensmittelkrise für die kubanische Bevölkerung "auf ein Minimum" zu reduzieren, erklärte Raúl Castro, der unter einem großen Porträt seines Bruders Fidel Castro sprach. Die Bevölkerung müsse sich jedoch daran gewöhnen, dass "sie nicht nur gute Nachrichten" erhalten werde, so der Präsident weiter. Es müsse mehr gespart, mehr gearbeitet und besonders die Produktion von Lebensmitteln effizienter gestaltet werden, sagte der 77jährige vor rund 10.000 geladenen Gästen in der Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba. Angesichts der hohen Ölpreise müsse vor allem beim Treibstoff gespart werden. Die hohen Lebensmittelpreise treffen Kuba besonders hart, da das Land 84 Prozent der benötigten Nahrungsmittel importieren muss.

Der in einer grünen Militäruniform auftretende Castro kündigte in der landesweit übertragenen 48minütigen Rede an, weiter in die Modernisierung der Armee und die Verteidigung Kubas zu investieren. Dieses Vorhaben sei "unabhängig von dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl" im November. Seit Raúl Castro im Februar zum Nachfolger seines Bruders Fidel gewählt worden war, leitete er mehrere Reformen ein. So dürfen private Bauern mittlerweile brachliegendes Land bewirtschaften. Auch hob er das Verkaufsverbot für Computer, Fernseher und andere Elektrogeräte auf. Zur Freude vor allem der Jugend werden seit Mitte April zudem Handys frei verkauft.

Castro widmete die Feiern seinem erkranktem Bruder Fidel, der nicht persönlich anwesend war. Der 82jährige Revolutionsführer hatte die Regierungsgeschäfte vor zwei Jahren an seinen Bruder abgegeben und war seitdem nicht mehr öffentlich aufgetreten.

Mit dem Festakt gedenken die Kubaner des Sturms auf die Moncada-Kaserne in Santiago am 26. Juli 1953, mit dem die Revolution auf der Karibikinsel begann. An dem Angriff gegen die Regierung des Diktators Fulgencio Batista war auch der spätere kubanische Präsident Fidel Castro beteiligt.

In Berlin feierten am Samstag in der Lichtenberger Parkaue einige tausend Menschen ebenfalls den Beginn der kubanischen Revolution vor 55 Jahren. Auch aus dem Ausland waren Gäste angereist, um das Konzert des Kubaners X Alfonso und anderer Bands zu erleben. Im Rahmen der "Fiesta de Solidaridad" fand auch eine Podiumsdiskussion mit dem stellvertretenden Landwirtschaftsminister Kubas, Aleides López Laprada, und dem Direktor des Agrarbetriebs "Valle del Perú", Jorge Pérez Benites statt.

junge Welt (AFP/APjW) 28. Juli 2007








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