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Für "Los Cinco" (die Fünf). Ein weiterer Versuch, Gerechtigkeit zu erlangen
Für fünf kubanische Männer in den U.S.-Gulags gibt es zumindest eine Chance auf Gerechtigkeit,
da sie versuchen, das, was 2001 geschehen ist, als sie wegen Spionage, Verschwörung und als nichtregistrierte
ausländische Agenten verurteilt wurden, zu revidieren.
Die Männer, in den USA als die "Cuban 5" und in ihrem Heimatland schlicht als "Los Cinco"
bekannt, kamen nicht in die USA, um Amerikaner zu verletzen oder sich an Terroranschlägen zu beteiligen.
Sie kamen, weil Miami der Ort einer fieberhaften Kampagne von Anschlägen auf kubanische Touristeneinrichtungen
war. So kamen sie, um ihr Land vor geplanten bewaffneten und von diesen Küsten aus betriebenen Angriffen zu
schützen.
In den Augen der US-Regierung sind sie jedoch jetzt Bestandteil des so genannten "Kriegs gegen Terror",
und in ihrem ursprünglichen Prozess argumentierte der Staatsanwalt, dass sie "auf die Zerstörung
von Amerika aus gewesen" seien.
Solch ein Argument wäre überall gefährlich, doch in Miami, wo das ursprüngliche Verfahren
stattfand, war es praktisch tödlich. Denn Miami ist das Herz der Anti-Castro-Gemeinde, das nach Feindschaft
gegen die revolutionäre Regierung in Havanna lechzt.
Ein Prozess in solcher Atmosphäre, in der Cubano-Amerikaner wirtschaftliche und politische Macht
ausüben, steht das genaue Gegenteil einer fairen Verhandlung vor jeder Gleichberechtigung und konnte
nur zu einem Ergebnis führen. Die Männer beantragten einen Gerichtsortwechsel, aber das Gericht
lehnte den Antrag ab.
Von den fünf Männern sehen sich Gerardo Hernández, Ramón Labañino und Antonio Guerrero lebenslänglichen
Strafen ausgesetzt. Für zwei von ihnen, René González und Fernando González gelten jeweils 15 und 19
Jahre.
Sie "Terroristen" zu nennen, ist ein Missbrauch der Terminologie, denn, wenn überhaupt, sind
sie Antiterroristen. Denn sie suchten nach Wegen, die Anschläge auf ihr Heimatland Kuba aufzuhalten.
In einem Interview im Juli mit der BBC erklärte Hernández, warum er und die anderen in die USA gekommen
seien: "Sie sind Leute, die dort Trainingscamps und paramilitärische Organisationen haben, und sie
gehen nach Kuba und begehen Sabotageakte, Bombenattentate und alle Arten von Angriffen." Der Fall der
Cuban 5 steht in starkem Kontrast zu den Prozessen gegen den 79-jährigen Luis Posada Carriles, der aus
den US-Gefängnissen entlassen wurde, trotz der Tatsache, dass er in Venezuela und Kuba wegen seiner
Rolle bei Bombenattentaten auf Hotels und sogar bei Flugzeug-Bombenanschlägen von den 1970er bis in die
90er Jahre gesucht wird.
Für die USA, ist dieser Kerl, der seine Taten auf Geheiß der CIA beging, nicht einmal kriminell,
er ist kein Terrorist! Sprengstoffanschläge auf Hotels und Flugzeuge sind anscheinend hinnehmbar, wenn
die U.S.-Regierung die Leute an Bord der Flugzeuge nicht mag.
Der Kampf für die fünf Kubaner wächst zu einer internationalen Bewegung an.
Mumia Abu Jamal
Prensa Latina 15.09.2007, Übersetzung: Komitee Basta Ya
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