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Mit dem Holocaust gegen Kuba
In der nächsten Woche wird die US-Blockade gegen die Insel in der UNO verurteilt werden – wie jedes Jahr.


Wenn Anfang kommender Woche die Generalversammlung der Vereinten Nationen zusammenkommt, um über die US-Blockade gegen Kuba zu beraten, steht das Ergebnis – wie seit Jahren – fest: Eine überwältigende Mehrheit der UNO-Mitglieder wird die aggressive Politik Washingtons gegen Havanna verurteilen. Im letzten Jahr taten dies bereits 183 der 194 Mitgliedsstaaten, Tendenz steigend. Ungeachtet des immensen Drucks stellt sich die US-Regierung stur. Die völkerrechtswidrige Blockade wird beibehalten.

Erst der zweite Blick in die USA zeigt: Seit Jahren kämpft dort eine Handvoll Abgeordnete der Demokratischen Partei für eine Annäherung an das sozialistische Kuba. Seit die Demokraten wieder die Mehrheit in beiden Kammern des US-Kongresses kontrollieren, ist durch ihr Engagement sogar eine bescheidene Diskussion über die Kuba-Politik aufgekommen. Im Januar hatte Charles Rangel, ein langjähriger Demokratischer Abgeordneter aus New York, eine Beschlußvorlage in das Repräsentantenhaus eingebracht, die auf eine Erleichterung des Handels zwischen beiden Ländern abzielte. Mit der Mehrheit seiner Partei im Rücken schien der Erfolg sicher. Doch am Tag der Entscheidung, dem 3. August, gab es lange Gesichter: 66 Abgeordnete der Demokraten hatten die Seite gewechselt und gegen den Antrag gestimmt. Hinter dem Schwenk steckte vor allem eine junge jüdische Abgeordnete aus Florida. Debbie Wasserman Schulz meinte, mit dem Verweis auf den Holocaust (»Das darf nie wieder passieren!«) nun die Menschenrechte in Kuba schützen zu müssen. Durch intensive Lobbyarbeit – und Spenden von Exilkubanern – hat sie etliche Parteifreundinnen und -freunde umgestimmt.

Es war wie ein Déjà-vu: Auch beim Irak-Krieg haben es die Demokraten bislang nicht geschafft, eine profilierte Oppositionspolitik zur Regierung zu entwickeln. Die Mehrheit ihrer Spitzenpolitiker will offenbar vermeiden, im beginnenden Wahlkampf als unpatriotisch dargestellt zu werden.

Ende August hat sich auch der aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Barack Obama, in Sachen Kuba-Politik wortstark in die Debatte eingemischt. »Eine demokratische Öffnung Kubas sollte das allerwichtigste Ziel unserer Politik sein«, sagte er. Obama möchte einerseits »Freiheit« auf der Insel erreichen und andererseits über die »Demokratisierung« Kubas nach dem Abtritt Fidel Castros verhandeln. Bushs Kuba-Politik, sagt der Oppositionspolitiker, bestehe aus großen Gesten, mache die Kubaner aber abhängiger von der derzeitigen Regierung. Kritisiert wird etwa die Beschränkung von Geldüberweisungen von Familienangehörigen in den USA nach Kuba, oder der restriktivere Umgang mit Reisen auf die Insel. Der Demokrat hingegen will »helfen, das kubanische Volk unabhängiger von seiner Regierung zu machen«. Mittel dazu sei eine »aggressive Diplomatie«: »Wenn eine Regierung nach Fidel Castro Kuba für demokratische Reformen öffnen sollte, dann sind die USA bereit, eine Normalisierung der Beziehungen einzuleiten«, sagte er – eine Lockerung des Embargos eingeschlossen. Mit Obama würde also mehr Pragmatik ins Weiße Haus einziehen, jedoch kein grundsätzlicher Politikwechsel.

Auf einer Wahlkampftour durch Florida hat sich am 8. September aber auch ein anderer Präsidentenanwärter der Demokratischen Partei zur Kuba-Politik geäußert, und zwar erstaunlich klar. Wenn er Präsident würde, sagte der langjährige Senator Christopher Dodd, würde er das Jahrzehnte währende »Embargo« gegen Kuba aufheben, die Reisebeschränkungen lockern, das aggressive Helms-Burton-Gesetz aufheben, die antikubanische Fernsehstation TV Marti auflösen, normale diplomatische Beziehungen aufnehmen und die Beziehungen zu Havanna verbessern. Von dem Ziel eines Systemwechsels nimmt aber auch er keinen Abstand. Trotzdem steht er mit seiner Linie aussichtslos dar. Die exilkubanische Lobby wird einer solchen Annäherung hartnäckigen Widerstand entgegensetzen.

Neues Deutschalnd Edgar Göll
Neues Deutschland 24.10.2007









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