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Fidel Castros Adieu ist kein Abschied
Leninsche Führungsqualitäten
Unmittelbar vor der Wahl des Staatsrates erklärte Kubas Präsident Fidel Castro, er kandidiere nicht mehr für hohe Ämter, bleibe aber "ein Soldat der Ideen". Schon kurz vor Jahreswechsel hatte er in einem Brief an das kubanische Volk angekündigt, fortan nur noch Berater sein und "Jüngeren den Weg nicht verstellen" zu wollen.
Diese persönliche Entscheidung des großen Revolutionärs zeigt erneut, welche Eigenschaften eine kommunistische Führungspersönlichkeit auszeichnen sollten: nicht ewig auf Posten auszuharren oder Machtfülle zu demonstrieren, wenn das Leben Alternativen verlangt, sondern rechtzeitig einen anderen Platz einzunehmen.
Fidel Castro stand ein halbes Jahrhundert an der Spitze Kubas und rechtfertigte das durch die Qualität seines politischen Leitungsstils. Begründer des sozialistischen Karibikstaates und anerkannter Spitzenpolitiker der KP Kubas, wies er nicht nur dem eigenen Volk auf einzigartige Weise den Weg, der zu historischen Errungenschaften führte, die für ganz Lateinamerika vorbildlich sind. Fidel widersetzte sich der haßerfüllten und feindseligen Politik des US-Imperialismus, die sich unter Bush noch verschärfte. Wie oft trachtete die CIA Castro nach dem Leben! Alle gegen ihn gerichteten Anschlagspläne scheiterten jedoch. Ebenso erfolglos blieb der immer wieder unternommene Versuch, Kuba von seinem Kurs abzudrängen. Es war der Umsicht Castros und der von ihm formierten Führung Kubas zu danken, daß deren massenverbundene Politik beim Volk bis heute mehrheitlich Unterstützung findet.
Auch wenn er jetzt in die zweite Reihe zurücktritt und Raśl seinen Platz im Staate einnimmt, kann man sich Kuba zu Fidels Lebzeiten ohne ihn nicht denken. Er bleibt bis zum letzten Atemzug der wichtigste Berater seiner Genossen und aller wahren Revolutionäre Lateinamerikas.
Besonders ist seine Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik hervorzuheben. Diese Offenheit und Volksverbundenheit haben ihm das Vertrauen und die Liebe der Kubaner eingebracht. Wenn Fidel fortan, wie er schrieb, seine Erfahrungen und Ideen, "deren Wert sich aus der außergewöhnlichen Epoche ergibt, in der ich gelebt habe", den Jüngeren weitergeben will, dann beweist das nicht nur die Bescheidenheit und Größe dieses revolutionären Führers von Leninschem Format, sondern zeigt auch seine Überzeugtheit davon, daß die herangewachsenen und künftigen Generationen das Werk ihrer Väter verantwortungsbewußt fortsetzen werden.
Hätte es doch nur in allen sozialistischen Staaten Europas Spitzenpersönlichkeiten wie Fidel Castro, deren Führer der KP Kubas, oder Vietnams Ho Chi Minh gegeben! Wie wäre deren Entwicklung wohl verlaufen, wenn sich die menschlichen und politischen Qualitäten solcher herausragenden Gestalten der internationalen Arbeiterbewegung auch durchgesetzt hätten.
Dr. Rudof Dix
RotFuchs, 01.04.2008
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