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Kuba: Erster Besuch eines chilenischen Staatsoberhaupts seit Salvador Allende
Havanna. Bezüglich der bilateralen Beziehungen zwischen Kuba und Chile ist der derzeitige
Staatsbesuch von Michelle Bachelet geschichtsträchtig: Zuletzt hatte mit Salvador Allende ein
chilenisches Staatsoberhaupt die sozialistische Karibikinsel bereist. Das liegt 37 Jahre zurück.
Damals gab es bereits das US-Embargo gegen Kuba, und auch Chile, das von der Volksfront »Unidad Popular«
regiert wurde, sah sich einem wachsenden Druck seitens Washingtons, insbesondere der CIA und von
US-Kupferkonzernen, ausgesetzt. Die zerstörerische US-Politik beförderte letztlich die
Errichtung des Faschismus in Chile 1973.
Nun wurde mit Frau Bachelet wieder eine Politikerin der Sozialistischen Partei Chiles empfangen. Im Palast
der Revolution der kubanischen Hauptstadt Havanna hieß sie Staatschef Raúl Castro herzlich
willkommen. Bei ihrer Begegnung am Mittwoch (Foto) wurden bereits mehrere Abkommen unterzeichnete, die die
Wirtschafts- und Kulturbeziehungen stärken sollen.
Am gestrigen Donnerstag wurde dann ein Auftritt Bachelets zur Eröffnung der Buchmesse in Havanna
erwartet: Gastland der diesjährigen Fería ist Chile. Auch ein Treffen mit Kubas Revolutionsführer
Fidel Castro galt als nicht ausgeschlossen – nachdem er am 21. Januar mit Cristina Fernandez de Kirchner,
Argentiniens Präsidentin, bei deren erstem Kuba-Staatsbesuch zusammengetroffen war.
Junge Welt, 13.02.2009
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