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Triebkraft Leidenschaft
»Kunst kann ein Türöffner sein« – drei Fragen an das Dúo Ad Líbitum aus Kuba


Das Dúo Ad Líbitum besteht aus Leonel Pérez Pérez und María de las Nieves. Es kombiniert die kubanische Nueva Trova mit Gedichten und Erzählungen. In Kuba sind sie durch ihr Programm »Si no creyera en la esperanza« bekannt geworden, das sie den »Cuban Five«, den fünf in den USA gefangenen kubanischen Kundschaftern, gewidmet haben. Am Montag treten sie um 19 Uhr in der jW-Ladengalerie auf.

Was hat euer Name zu bedeuten?

María de las Nieves: Das ist lateinisch und wird im allgemeinen mit »nach Belieben«, übersetzt, aber wir möchten es lieber interpretiert sehen als »etwas, das mehr dem Herzen entspringt, denn dem Verstand«, ist doch unsere erste Triebkraft die Leidenschaft. Uns beide vereint die Liebe, im Leben und in unseren Liedern.

Euer Konzertprogramm »Si no creyera en la esperanza« ist den »Cuban Five«, gewidmet. Kann Kunst etwas bewegen?

Leonel Pérez Pérez: 2003 mußten wir auf einer Reise durch Costa Rica feststellen, daß die Menschen dort nichts, aber absolut nichts über diesen Fall wußten. Eines Tages saßen wir mit einem Journalisten zusammen, und ich sang das Lied »Regresaré«, dessen Text auf einem Gedicht von Antonio Guerrero beruht, einem der fünf. Schließlich bot uns der Journalist zwei Seiten in seinem Blatt an, um über die Geschichte der fünf zu berichten. Es war das erste Mal, daß in Costa Rica öffentlich über den Fall berichtet wurde.

De las Nieves: Auf diese Weise wurde uns klar, daß wir mit unserer Arbeit, mit unserer Musik, ehrliche Menschen auf der ganzen Welt mit Aufklärung über den Fall erreichen können, unabhängig von deren politischen Auffassungen oder ihrer sozialen Herkunft. Die Kunst kann in manchen Moment als ein Türöffner dienen, und das ist es, was wir anstreben. Wir sind fest entschlossen, mit unserer Arbeit so lange weiterzumachen, bis sich für die fünf die Gefängnistore öffnen.

Habt ihr keine Bedenken, daß eurer Publikum in Deutschland zum Großteil kein Wort Spanisch versteht?

De las Nieves: Es ist tatsächlich das erste Mal, daß wir in einem Land auftreten, in dem nicht Spanisch gesprochen wird. Wir sind sicher, daß wir das Publikum erreichen werden. Eine junge deutsche Freundin wird uns anmoderieren und die wichtigsten Verse übersetzen. Außerdem bekommt jeder Besucher ein Büchlein, in dem alle Gedichte und Liedtexte im spanischen Original und in der deutschen Übersetzung zu finden sind.

Dúo Ad Líbitum Tour 2009

junge Welt Interview: Tobias Kriele
Junge Welt, 13.06.2009









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