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Bedrohung
In einer »Reflexion« vom Donnerstag kommentierte Fidel Castro die Einrichtung von US-Militärstützpunkten in Kolumbien:


(…) Die Übergabe von Hoheitsgebiet zur Einrichtung von sieben Militärstützpunkten der Vereinigten Staaten in Kolumbien bedroht direkt die Souveränität und Integrität der anderen Völker des Südens und von Mittelamerika, mit denen unsere Vorkämpfer das große lateinamerikanische Vaterland zu schaffen träumten. Der Yankee-Imperialismus ist hundertmal mächtiger als die kolonialen Imperien Spanien und Portugal, und er hat mit dem Ursprung, den Gebräuchen und der Kultur unserer Völker absolut nichts zu tun, sie sind ihm fremd. (…) Sie behaupten, daß sie diese Basen zur Unterstützung des Kampfes gegen den Drogenhandel, den Terrorismus, den Waffenhandel, die illegale Emigration, den Besitz von Massenvernichtungswaffen, die nationalistischen Ausschreitungen und die Naturkatastrophen benötigen.

Jenes mächtige Land ist der größte Rauschgiftkäufer und -verbraucher des Planeten. (…) Es ist der größte Markt und gleichzeitig der größte Zulieferer von Waffen für das organisierte Verbrechen in Lateinamerika; durch jene sterben jedes Jahr südlich seiner Grenzen Zehntausende Menschen. Das Land ist der größte Terrorstaat, den es je gegeben hat. Es hat nicht nur die Bomben auf zivile Städte wie Hiroshima und Nagasaki abgeworfen; und in seinen imperialen Kriegen, wie denen von Vietnam, Irak, Afghanistan, Pakistan und anderen, Tausende Kilometer entfernt liegenden Ländern, sind Millionen Menschen umgekommen. Es ist der größte Hersteller und Besitzer von Massenvernichtungswaffen, einschließlich der atomaren, chemischen und biologischen. (...)

Mit diesen Stützpunkten beabsichtigten die Vereinigten Staaten einzig und allein, Lateinamerika innerhalb weniger Stunden in Reichweite ihrer Truppen zu bringen. Die Militärhierarchie Brasiliens hat die überraschende Nachricht über die Einrichtung der US-Militärstützpunkte in Kolumbien mit echtem Mißfallen entgegengenommen. Der Stützpunkt Palanquero liegt sehr nahe an der Grenze zu Brasilien. Mit diesen Stützpunkten und mit denen der Falklandinseln, Paraguays, Perus, Honduras, Arubas, Curaçaos und anderen, würde kein einziger Punkt des Hoheitsgebiets Brasiliens und der anderen Länder von Südamerika außerhalb der Reichweite des Südkommandos bleiben (...). Dieses Programm, das den Wiederaufbau der Vierten Flotte einschloß, wurde von Bush entworfen und von der jetzigen Regierung der USA geerbt, von der einige südamerikanische Regierungschefs eine angemessene Aufklärung über ihre Militärpolitik in Lateinamerika fordern. Zur Drogenbekämpfung werden keine atomaren Flugzeugträger benötigt.

Das unmittelbare Ziel jenes Plans besteht in der Beseitigung des revolutionären bolivarianischen Prozesses und der Absicherung und Kontrolle des Erdöls und anderer Naturschätze von Venezuela. Andererseits akzeptiert das Imperium weder die Konkurrenz der neuen Schwellenland-Wirtschaften auf seinem Hinterhof noch wirklich unabhängige Länder in Lateinamerika. Es kann auf die reaktionären Oligarchien, die faschistische Rechte und die Kontrolle über die wichtigsten in- und ausländischen Massenmedien zählen. Nichts, was einer echten Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit ähnlich sieht, wird seine Unterstützung haben. (…)

junge Welt Granma
Junge Welt, 31.08.2009









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