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Vatikan strebt nach mehr Einfluss in Kuba
Prälat fordert Zugang zu staatlichen Medien
Der Vatikan will über die Medien mehr Einfluss im sozialistischen Kuba. Erzbischof Claudio Maria
Celli kritisierte die restriktive Medienpolitik der kubanischen Führung.
Havanna (dpa/ND). Bei einem Besuch in Havanna forderte Erzbischof Celli, der katholischen Kirche mehr
Platz in den staatlichen Medien des Karibikstaates zuzugestehen. Die katholische Kirche habe den Wunsch
nach einem »normaleren Zugang« zu den Medien, die alle staatlich kontrolliert sind, sagte Celli,
Vorsitzender des Pontifikalrates für Gesellschaftliche Kommunikation im Vatikan. »Ich denke, das
mehrheitlich katholische Volk Kubas wäre dankbar, wenn es im Radio oder im Fernsehen auch seinen
Priestern zuhören könnte», so Celli, der zuvor mit dem Vizeminister für Kommunikation,
Ramón Luis Linares, zusammengetroffen war. Er hoffe nach diesem »herzlichen und von gegenseitigem Respekt
geprägten Gespräch« auf wirkliche Lösungen.
Celli war nach eigenen Worten vor seiner Reise nach Kuba von Papst Benedikt XVI. empfangen worden. Dieser
verfolge die Belange der Kirche in Kuba mit großer Aufmerksamkeit, sagte der Erzbischof. Er habe die
Hoffnung, dass der bereits von Präsident Raúl Castro eingeladene Papst Kuba eines Tages
besuchen werde.
Celli hatte auch an der Vollversammlung der kubanischen Bischofskonferenz teilgenommen. Erst in der
vorvergangenen Woche hatte Kuba mit Eduardo Delgado Bermudez einen neuen Botschafter nach Rom geschickt.
Der Diplomat war zuvor als Staatssekretär im Außenministerium tätig.
Neues Deutschland 09.11.2009
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