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Treppenwitz der Geschichte
Die Regionalgruppe Essen der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba veröffentlichte am Montag eine
Pressemitteilung unter dem Titel »Obamas anachronistische Politik gegenüber Kuba«:
(..) Am Morgen des 4. Januar 2010 meldeten die internationalen Nachrichtenagenturen unter dem Titel »USA
verschärfen Fluggastkontrollen«, daß ab sofort alle in die USA einreisenden Flugpassagiere aus
bestimmten, sogenannten »verdächtigen Staaten« einer speziellen Prozedur unterzogen, nämlich
»ausnahmslos abgetastet oder mit Körperscannern kontrolliert« würden. Betroffen seien Reisende
aus 14 sogenannten »terrorverdächtigen Ländern« (...). Genannt wurden bereits Afghanistan, Iran,
Jemen, Libyen, Nigeria, Pakistan, Somalia, Sudan, Syrien und auch Kuba.
Dies erscheint wie ein Treppenwitz der Geschichte: Der erste Bombenanschlag in der Geschichte der zivilen
Luftschifffahrt erfolgte am 6. Oktober 1976 auf ein Flugzeug der kubanischen Gesellschaft Cubana de
Aviación. Ermordet wurden 73 Menschen – Kubaner, Guyanesen, Koreaner. Drahtzieher und Chef dieses
Terroranschlages war der berüchtigte Terrorist und Massenmörder Luis Posada Carrilles, der
jedoch bis heute unter dem Schutz der CIA und der US-Regierung als freier Mann in Miami herumläuft.
Kuba beklagte 1999 vor der UNO 3478 Tote und 2099 Invaliden auf Grund von aus Miami organisierten
Terroranschlägen. Doch während der Terrorist Posada Carilles von der US-Regierung unbehelligt
seinen Lebensabend genießt, sitzen seit September 1998 die fünf kubanischen Kundschafter
Gerardo Hernández, René González, Ramón Labañino, Antonio Guerrero und
Fernando González in US-Gefängnissen (und sollen z. T. bis ans Lebensende dort bleiben), weil
sie die Terroristengruppen in Miami unterwandert haben, um ihre Heimat vor weiteren Anschlägen zu
schützen. (...)
Junge Welt, 05.01.2010
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