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»So funktionieren eben die Medien im Westen«
Dokumentarfilmsender in Havanna bildet kubanische Realität ab, um der US-Propaganda entgegenzuwirken.
Ein Gespräch mit Omar Olazábal Rodríguez


Omar Olazábal Rodríguez ist Generaldirektor des Studios Mundo Latino in Havanna

Das Studio Mundo Latino mit Sitz in Havanna wurde 1986 gegründet, um Veranstaltungen in Kuba aufzuzeichnen. Wie hat es sich seither entwickelt?

Nur wenige Jahre nach unserer Gründung stellte uns die Krise in den 90ern vor neue Herausforderungen. Nach dem Wegfall unserer Verbündeten in Europa feierten die Konterrevolutionäre in Miami bereits die Niederlage des Sozialismus in Kuba. Damals gab es ein Lied, in dem es hieß, daß es nur noch Tage dauere, bis sie zurückkehren könnten. In dieser Situation mußte es darum gehen, die Sichtweise des kubanischen Volkes zu verbreiten. Deshalb begannen wir damit, Dokumentarfilme über die Politik, Geschichte und Kultur unseres Landes zu produzieren. Seither sind in unseren Studios bereits mehr als 850 Dokumentarstreifen entstanden, allein im vergangenen Jahr waren es 62.

Wie werden die Filme verbreitet?

In Kuba selbst haben wir Vereinbarungen mit den Handelsketten, so daß unsere DVDs in den Geschäften angeboten werden. Auch in anderen Ländern haben wir entsprechende Abkommen mit Firmen getroffen, zum Beispiel in Mexiko und Venezuela. Wir arbeiten auch an einem Vertrieb über Internet, da sind wir aber leider noch nicht soweit. Ein anderer Verbreitungsweg ist das Fernsehen. So strahlen Cubavisión Internacional und der lateinamerikanische Fernsehsender TeleSur unsere Dokumentationen aus. Seit drei Jahren kooperieren wir außerdem mit Al-Dschasira, das zum Beispiel eine Produktion von uns über Guantánamo ausgestrahlt hat. Wir zeigen darin, daß Guantánamo eben nicht in erster Linie eine US-Marinebasis ist, sondern eine Stadt und eine Provinz unseres Landes, in der gegen den Willen unseres Volkes ein Teil des Gebiets besetzt gehalten wird.

Wer produziert die Dokumentationen?

Wir arbeiten mit den bekanntesten und besten Filmemachern unseres Landes zusammen. Dabei geht es uns darum, daß sie zum einen profeáionell arbeiten, zum anderen aber auch zu ihrem Land stehen. Daneben stellen wir uns aber auch als Partner für ausländische Unternehmen zur Verfügung. Wenn eine Firma aus einem anderen Land in Kuba einen Dokumentarfilm drehen will, setzt sie sich mit uns in Verbindung, und wir kümmern uns um die Logistik. Auf diese Weise konnten wir bereits mehr als 200 Produktionen mit ausländischen Partnern realisieren.

Ist es nicht übertrieben, mit solchem Aufwand Bilder aus Kuba zu verbreiten?

Nein. Wir erleben ja gerade wieder, wie international eine Kampagne gegen unser Land inszeniert wird. Zum Beispiel diese sogenannten »Damen in Weiß«, die international als Repräsentanten unseres Volkes vorgestellt werden. Das ist eine gut organisierte und finanzierte Montage, strikt nach Drehbuch. Gerade erst habe ich eine Meldung gesehen, die kubanische Regierung habe nachgegeben und den »Damen« ihre Demonstrationen erlaubt. Dabei haben sie seit Monaten ihre Umzüge veranstaltet, ohne daß irgendwas passiert wäre. Die Probleme begannen erst, als sie zu Orten gehen wollten, wo solche Aufzüge nicht erlaubt sind. Jetzt spazieren sie wieder wie früher durch Miramar, also gibt es auch keine Probleme mehr. Aber das spanische Fernsehen macht daraus eine große Story. Wenn sich jedoch das kubanische Volk wirklich zu Wort meldet, wie durch seine fast vollständige Teilnahme an den Demonstrationen zum 1. Mai oder durch eine Beteiligung von über 95 Prozent bei den Kommunalwahlen, dann ist das den internationalen Journalisten kaum eine Meldung wert. So funktionieren eben die Medien im Westen.

Vor wenigen Tagen hat sich die kubanische Regierung auch bei der UNO über die Rundfunk- und Fernsehsendungen aus den USA nach Kuba beschwert. Welche Rolle spielen diese Programme?

Innerhalb Kubas spielen sie gar keine Rolle, die Einschaltquoten sind nahe Null. Aber die Sendungen verletzen internationale Abkommen, denn sie werden auf Frequenzen ausgestrahlt, die von der Internationalen Fernmeldeunion Kuba zugeteilt wurden. Sie stören den Empfang unserer Radio- und Fernsehsender nur deshalb nicht, weil wir die nötigen Maßnahmen ergriffen haben, um das zu verhindern. Außerdem verbreiten diese illegalen Programme Aufrufe zur Ausreise aus Kuba, zum Sturz unserer verfassungsmäßigen Ordnung, zu terroristischen Angriffen usw.

Die US-Regierung argumentiert, diese Sender müßten sein, weil die Medien in Kuba nicht frei seien …

Weder Radio Martí noch die anderen Programme sind frei, sondern sie werden von der US-Administration betrieben. Diese Argumentation ist also Unsinn.

junge Welt Interview: André Scheer
Junge Welt, 10.05.2010









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