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Blind, stumm und taub
Die Medien und Cubas Einsatz in Haiti
Bei der jüngsten UNO-Geberkonferenz für Haiti, verkündete Cuba ein Programm für den Wiederaufbau des Gesundheitssystems dieses Landes. Obwohl man sagen muss, dass dies der ambitionierteste und beeindruckendste Vorschlag aller 59 Regierungen, regionaler Blöcke und Finanzinstitute war, die Verpflichtungen für das Land eingegangen waren, wurde dieser mehrheitlich von den US-Medien und folglich auch von den Medien im Rest der Welt ignoriert.
Das cubanische Programm, das auf dem eigenen System basiert, sieht primäre, sekundäre und tertiäre Gesundheitsversorgung und medizinische Ausbildung vor. Einige der Hauptaspekte sind folgende: Schaffung von 101 Kliniken für Gesundheitsversorgung mit einer Kapazität für 2,8 Millionen Patienten jährlich zur Durchführung von 1,3 Millionen Notfalloperationen. 168.000 Geburten und 3 Millionen Impfungen.
Schaffung von 30 Gemeindekrankenhäusern auf sekundärem Niveau für 2,1 Millionen Patienten im Jahr. Hier sollen 1 Millionen Notoperationen, 54.000 Operationen, 276.999 EKGs, 107.000 Zahnuntersuchungen, 144.00 diagnostische Ultraschalluntersuchungen und 487.999 Laborproben durchgeführt werden. Für mehrfach traumatisierte Patienten gibt es 30 Reha-Säle und 520.000 Patienten haben die Möglichkeit zur Therapie.
Schaffung eines Krankenhauses auf tertiärem Niveau. Dort sollen 30 cubanische Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen arbeiten, klinische Untersuchungen machen und ausbilden.
Außerdem sollen 312 Stipendien zusätzlich für die medizinische Ausbildung von Haitianern zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten des auf 10 Jahre angelegten Programms werden auf 690 Millionen US-Dollar geschätzt.
Absolut gesehen übertrifft der Betrag Cubas den von Frankreich viermal, den von Deutschland zwölfmal und den von Kanada zweimal. Es gibt mehr als alle G7-Länder und 35% mehr als die Weltbank. Einzig der Anteil der USA liegt höher. Aber während alle anderen Länder noch Geld versprechen, ist Cuba schon dabei, ein dauerhaftes Gesundheitssystem zu schaffen, das 75% der haitianischen Bevölkerung versorgen und Hunderttausende von Leben retten wird.
CNN, New York Times und weitere wichtige Medien der USA berichteten in 38 Artikeln über besagte Konferenz. Nur The Miami Harald erwähnte den Beitrag Cubas. Unsere "freien" und "unparteiischen" Medien sind währenddessen vollauf damit beschäftigt, in Dutzenden von Artikeln den Freitod eines cubanischen Häftlings als die größte Menschenrechtsverletzung aller Zeiten zu verkaufen.
R.F., Progreso Semanal
Cuba kompakt, 15.05.2010
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