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Antikubanischer Attentäter in Venezuela gefaßt


Präsident Chávez gibt die Verhaftung von Posada Carriles' Helfer in Caracas bekannt.

Havanna/Caracas, 2.7.2010. Francisco "El Panzón" Chávez Abarca reiste einst nach Havanna, um Bomben zu legen. Er war es, der den Söldner Ernesto Cruz León, den Mörder des italienischen Touristen Fabio DiCelmo, rekrutierte, ausbildete und anführte. Hinzu kamen verschiedene weitere Terroristen, die 1997 während der Terrorkampagne nach Kuba reisten, die Luis Posada Carriles ausgelöst hatte.
Am heutigen Freitag, den 2. Juli 2010, gab Venezuelas Präsident Hugo Chávez in seinem Amtssitz, dem Miraflores-Palast, die Verhaftung des salvadorianischen Terroristen Francisco Chávez Abarca bekannt, der als Posada Carriles' rechte Hand während der Terrorkampagne 1997 auf Kuba fungiert hatte.

Der salvadorianische Straftäter, der den Spitznamen "El Panzón" (Der Dicke, IN) trug, organisierte nicht nur eine Reihe von Bombenanschlägen, die zum Tod von Fabio di Celmo führten, sondern er rekrutierte, trainierte und beorderte diverse weitere Söldner nach Havanna. Außerdem reiste er selber dreimal auf die Insel, um verschiedene Attentate auszuführen.
Präsident Chávez erklärte weiter, dass die Festnahme von "El Panzón" im Rahmen einer Geheimdienstoperation Donnerstag nacht stattfand, als der Verbrecher versuchte, nach Venezuela einzureisen. Der lateinamerikanische Nachrichtensender TeleSur berichtet, dass der Staatschef weiter ausführte, Abraca sei am internationalen Flughafen Maiquetía (bei Caracas, IN) festgenommen und unmittelbar danach in das Hauptquartier der Bolivarianischen Nachrichtendienstes (Sebin) gebracht worden. "Was wollte Chávez Abarca in Venezuela? Wer wartete auf ihn?" fragt sich Präsident Chávez. Er kündigte des Weiteren an, dass der Terrorist an Interpol übergeben und so nach Kuba überstellt würde, das seine Festnahme beantragt hatte.
"Dieser Caballero kam hierhin, um mich umzubringen. Das sagt mir das Herz", fuhr das Staatsoberhaupt fort und bat den Festgenommenen, er möge mit den Sicherheitskräften zusammenarbeiten, damit man "die Sondermission, die er in Venezuela erfüllen sollte" erfährt. "Posada Carriles müsste ziemlich nervös sein, weil wir einen von den Seinigen aufgegriffen haben", so der Venezolaner weiter.

Der salvadorianische Bandolero, den Posada Carriles als Vertrauensmann für seine Mordpläne unter Vertrag genommen hatte, ist ein bekannter Bandenchef, der jahrelang die Schlagzeilen der Presse in El Salvador beherrschte, ohne dass die Justiz ihn wegen seiner terroristischen Vergangenheit zur Rechenschaft zog.
Während sich Posada, der bekannteste Terrorist des Kontinents, unter dem Schutz der Regierung von Barack Obama in den USA aufhält – mit einem Prozess, der niemals gegen ihn begann und als Held der Mafia in Miami – saß Chávez Abarca zwei Jahre in einem Gefängnis in El Salvador, aber nicht als Terrorist, sondern als Boss eines mittelamerikanischen Autoschieberrings.

Chávez Abarca traf sich mit einem Leiter der paramilitärischen Gruppe der FNCA

Anfang der 1990er Jahre widmete sich Francisco "El Panzón" Chávez Abarca dem Drogenhandel ebenso wie dem Verkauf von Waffen und gefälschten Banknoten in Guatemala. Über diese Geschäfte kam er in Kontakt mit Posada Carriles. Allmählich wurde er sein Vertrauensmann.

Den Kontakt zu Posada Carriles bekam "El Panzón" in den 90er Jahren über seinen Vater, den Waffenhändler Antonio Chávez Díaz, der sich in den 80er Jahren dem Ankauf von Waffen widmete, die aus Aufstandsbekämpfungsoperationen der salvadorianischen Armee stammten. Zur gleichen Zeit war Posada einer seiner Kunden, der damals die Operationen "Drogen gegen Waffen" zugunsten der nicaraguanischen Contra "verwaltete".

Indem er in der Folgezeit Aliase wie Manuel González, Roberto Solórzano und William González benutzte, führte Chávez Abarca eine Unzahl an Aufgaben auf Rechnung dieses internationalen Straftäters und dessen Sponsoren aus. Das ging so weit, dass er in Guatemala an geheimen Treffen mit dem verstorbenen Leiter der Fundación Nacional Cubano Americana (FNCA), Armando Monzón Plasencia, teilnahm.
Die Verschwörung von 1997, um den Terror auf Kuba zu säen, entstand in den Büros der FNCA, die der CIA-Agent Jorge Mas Canosa, ebenso wie Posada ein Absolvent der verbrecherischen Militärakademie in Fort Benning, im September 1981 auf Anweisung des US-Präsidenten Ronald Reagan und dessen Vize George Bush gründete.

Das Projekt des Terrorfeldzuges entstand in erster Linie in dem paramilitärischen Komitee der FNCA, das damals aus Personen wie Luis Zúñiga Rey, einem Bush-Intimus, Francisco José "Pepe" Hernández Calvo, Alberto Hernández, Horacio Salvador García, Arnaldo Monzón Plasencia, Antonio "Toñín" Llama, Alfredo Domingo Otero und Guillermo Novo bestand.
Zwei der Mitglieder dieses Mörderclubs werden persönlich die Operationen anweisen, finanzieren und leiten. Dabei handelt es sich um den mittlerweile verstorbenen Arnaldo Monzón Plasencia, einem wohlhabenden Geschäftsmann aus New Jersey, den Posada "unseren Engel in der Nordzone" nennen wird, und den "Doktor" Alberto Hernández, millionenschwerer Inhaber einer Megaklinik der Gesundheitsindustrie in Miami, wo er den Terroristen Gaspar "Gasparito" Jiménez einstellt und unterstützt. Die Operationen laufen über die Basis, die Posada Carriles in seinem Schlupfwinkel in El Salvador mit der Duldung der dortigen Behörden eingerichtet hat.

Chávez Abarca stand mit Posada Carriles über den salvadorianischen Söldner Cruz León in Verbindung, als letzterer in Havanna festgenommen wurde, nachdem er Attentate auf der Insel begangen hatte. Cruz León gestand, auf Anweisung von Posada Carriles und Chávez Abarca gehandelt zu haben und dass beide bei der FNCA, einem Instrument des antikubanischen Apparates der CIA, unter Vertrag standen und von ihr bezahlt wurden. Der Festgenommene erklärte auch, wie er von Chávez Abarca zum Bombenlegen auf Kuba ausgebildet wurde.

Dreimal kam er nach Kuba, um Bomben zu legen

Der salvadorianische Terrorist machte zwischen April und Mai 1997 drei jeweils sehr kurze Reisen nach Kuba, bei denen er seine Untaten begeht. Er legte den ersten Sprengsatz der Terrorkampagne von 1997. Dabei handelte sich um die Bombe, die aus 600 Gramm C4-Sprengstoff bestand, die am 12. April 1997 die Waschräume der Diskothek Aché im Hotel Meliá Cohíba beschädigte.

Am 30. desselben Monats wurde ein Sprengsatz entschärft, der aus 401 Gramm C4 bestand, und den der Salvadorianer in einem Zierkübel auf der 15. Etage der selben Hotelanlage platziert hatte. Außerdem explodierte am 24. Mai 1997, als sich Chávez Abarca in Mexiko befindet, eine Bombe vor dem Eingang zu den Büros der Korporation Cubanacán in der Hauptstadt.

Im März 1999 wurde im Verlauf des Prozesses gegen den Salvadorianer Ernesto Cruz León bekannt, dass Chávez Abarca es war, der ihn als Söldner anheuerte, als er in der Autovermietung "Geo Rent A Car" in San Salvador arbeitete. Er überzeugte ihn, verschiedene Terrormissionen im Ausland durchzuführen, indem er ihm erzählte, dass er das selber schon gemacht habe. Und kurz darauf begann die Ausbildung für den Bombenbau.
Cruz León machte zwei Reisen nach Kuba, bei denen er Bomben in Hotels von Havanna deponierte. Eine davon tötete den jungen Touristen Fabio di Celmo. Das war der tragischste Augenblick der verbrecherischen Terrorkampagne von FNCA, Monzón Plasencia und Posada Carriles. Aber der Tod des Italieners behinderte FNCA, Monzón, Posada und "El Panzón" nicht im geringsten, ihre teuflischen Pläne auszuführen. Die Attentate gingen weiter, ebenso wie die Versuche, Explosivstoffe nach Kuba zu bringen.

Chávez Abarca arbeitete mit Posada Carriles zusammen, um weitere zentralamerikanische Terroristen zu verpflichten. Dazu zählten die Guatemalteken María Elena González, Nader Kamal Musalam Barakat — auch bekannt als Miguel Abraham Herrera Morales— und Jazid Iván Fernández Mendoza. Sie wurden im März in Havanna festgenommen, als sie versuchten, Sprengstoff nach Kuba einzuführen.

In seinem Prozeß legte Nadel Kamal dar, wie Chávez Abarca ihm Bombenmaterial, Uhren sowie Zünder übergab und ihm zeigte, wie man Sprengsätze baute.
Nach den Attentaten in Havanna erschien Chávez Abarca des Öfteren in einem himmelblauen Toyota-Lieferwagen in der Werkstatt Taller Moldtrok, die in der Avenida 25 des salvadorianischen Hauptstadt liegt, wo Posada Carriles dem Waffenhandel und zeitgleich seinen Verschwörungen nachging.

Chávez Abarca rekrutierte auch Otto René Rodríguez Llerena im Auftrag von Posada, der am 3. August 1997 mit 1,519 kg C-Plastiksprengstoff nach Havanna reiste. Rodríguez Llerena legte eine Bombe in der Lobby des Hotel Meliá Cohiba. Am 10. Juni 1998 wurde er bei einer weiteren Einreise aus Guatemala kommend festgenommen.

ARENA weigerte sich, ihn zu verhaften

Ende September 2005 wurden Abarca und 21 Mitglieder seiner Bande wegen Autodiebstahls und Betrugs in El Salvador festgenommen. Die Behörden versicherten damals, dass es sich um "eine der wichtigsten Strukturen der Organisierten Kriminalität beim Autoraub und -diebstahl auf nationaler und zentralamerikanischer Ebene" handele.
Die Untersuchungen förderten zutage, dass Posadas rechte Hand über "Verbindungen zu Zollbeamten, Agenturen für Transitdokumente sowie zu öffentlichen und privaten Institutionen" verfügte.

2007 beantragten die Abgeordneten des Außenpolitischen Ausschusses von der Fraktion des Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional (FMLN) im salvadorianischen Parlaments – erfolglos - das Erscheinen des Innenministers René Figueroa (ARENA), um konkrete Maßnahmen im Fall des Terroristen Francisco Chávez Abarca einzufordern.
"El Panzón" Chávez Abarca kam am 2. Oktober 2007 frei, nachdem er zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht hatte, weil er der Kopf einer internationalen Autoschieberbande war und weil Verzögerungen ein Verfahren verhinderten.

2008 war Innenminister Figueroa verantwortlich für die Sicherheit der Staatschefs, die am XVIII. Intermamerikanischen Gipfel teilnahmen. Bis dahin war ein Jahr vergangen, in dessen Verlauf er sich geweigert hat, Posadas Hauptkomplizen und wichtigsten Kopf der Terrorkampagne von 1997, Chávez Abarca, festzunehmen. Neben seinem öffentlichen Amt ist Figueroa Vizevorsitzender der rechtsextremen Partei ARENA, die mit den Todesschwadronen El Salvadors verbunden ist. Außerdem ist er ein Anwärter auf den Vorsitz seiner Partei.

Figueroa widersprach am 26. Oktober 2008 dem venezolanischen Präsidenten Chávez, als dieser ankündigte, er würde nicht zum Gipfel anreisen, weil die Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichten, um seine körperliche Integrität und die seiner Mitreisenden zu gewährleisten. Dabei klagte Präsident Chávez auch die Präsenz von Elementen, die zu "Posada Carriles' kubanisch-amerikanischen Mafias" gehörten, und von venezolanischen Militärs, "die von einigen Regierungen, der CIA und des FBI geschützt würden", in Ländern Mittelamerikas an.

Die "fatalen Anrufe", das ist eine Reihe von abgefangenen Telefongesprächen zwischen Posada Carriles und seinen Komplizen, deren Existenz der Journalist und Rechercheur Reinaldo Taladrid in der Zeitung Granma veröffentlichte, bestätigen zweifelsohne, dass eine terroristische Verbindung besteht zwischen den USA und El Salvador mittels der FNCA und ihrer Terroristen, um Kuba anzugreifen.

Die Partner von Ros-Lehtinen und den Diáz Balart

Posada Carriles steht weiterhin im regen Kontakt mit dem gesamten Verschwörernetz, das in der salvadorianischen Hauptstadt sitzt, wo sich Extremisten aus unterschiedlichen Teilen Amerikas niedergelassen haben.
Eine salvadorianische Tageszeitung bezichtigte Posada Carriles, er habe die extreme Rechte des Landes bei einer Verschwörung beraten, um unter allen Umständen den absehbaren Sieg des FMLN bei den Präsidentschaftswahlen in El Salvador zu verhindern.

Im April 2008 fand in Los Angeles ein geheimes Treffen des salvadorianischen Präsidenten Antonio Saca mit den kubanischstämmigen US-Kongressabgeordneten Ileana Ross Lehtinen, Lincoln und Mario Díaz-Balart statt mit dem Ziel, Gelder für den Wahlkampf der ARENA-Partei einzuwerben. Díaz-Balart schlug damals dem Präsidenten Saca vor, er solle sich mit Luis Posada Carriles und dessen rechten Arm in El Salvador, Chávez Abarca, beraten.

Der internationale Terrorist Posada Carriles lebte viele Jahre lang in El Salvador, bis er im November 2000 während des X. Interamerikanischen Gipfels in Panama festgenommen wurde. Er besaß einen salvadorianischen Reisepass, der auf den Namen Franco Rodríguez Mena ausgestellt war. Der CIA-Agent und Terrorist operierte von der salvadorianischen Luftwaffenbasis Ilopango aus. Dort unterstand er dem Befehl seines kubanisch-amerikanischen Partners Félix Rodríguez Mendigutía, einem Komplizen von Oliver North bei den Komplotts, die George Bush, der Vater des späteren US-Präsidenten, deckte. Posada ist der bekennende Autor zahlreicher Mordversuche gegen den kubanischen Comandante Fidel Castro bei verschiedenen lateinamerikanischen Gipfeltreffen.

Magazin Geheim 02.07.2010, Granma
Jean-Guy Allard
(Übersetzung Ingo Niebel – GEHEIM Magazin)

Den spanischen Originaltext finden Sie hier.





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