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»Fidel ist auf dem Laufenden«
Kubas Revolutionsführer im TV-Interview


Das kubanische Fernsehen hat am Montag (Ortszeit) erstmals seit elf Monaten ein Interview mit Altpräsident Fidel Castro ausgestrahlt.

Havanna (Agenturen/ND). Eine Stunde lang sprach der 83-jährige Revolutionsführer in der Sendung »Runder Tisch«. Er wirkte in dem Interview gebrechlich, aber entspannt und in augenscheinlich stabiler gesundheitlicher Verfassung. Der Máximo Líder sprach flüssig und lange. Zuletzt hatte sich Castro im Jahr 2007 in der gleichen Sendung präsentiert und bei dieser Gelegenheit seine Darmkrankheit öffentlich gemacht.

Während der Sendung kritisierte Castro die USA scharf und warf Washington unter anderem vor, für den Untergang der südkoreanischen Korvette »Cheonan« Ende März verantwortlich zu sein. Damit hätte ein Krieg zwischen Süd- und Nordkorea entfesselt werden sollen. Zugleich warnte er vor den wachsenden Gefahren eines Krieges mit Iran. Kubas innenpolitische Lage erwähnte er ebenso wenig wie die vereinbarte Freilassung von 52 Häftlingen, die am Montag begonnen hatte.

Dennoch gilt der Auftritt Fidel Castros als Signal der Unterstützung für seinen Bruder und Amtsnachfolger als Staatschef, Raúl Castro, der die Freilassung der Regierungsgegner mit der katholischen Kirche ausgehandelt hatte. Der mexikanische Journalist und Kuba-Experte César González-Calero meinte: »Fidel ist auf dem Laufenden, sagen die Bilder.« Mit dem Auftritt werde der Verdacht zerstreut, Raúl Castros Zugeständnis hänge mit einem verschlechterten Gesundheitszustand seines Bruders zusammen.

In der vergangenen Woche war Fidel Castro erstmals seit seiner Erkrankung 2006 in der Öffentlichkeit erschienen. Wie Kubas staatliche Medien am Wochenende berichteten, besuchte der Revolutionsführer am Mittwoch vergangener Woche überraschend ein Forschungszentrum in der Hauptstadt Havanna.

Unterdessen sind die ersten sieben freigelassenen kubanischen Regierungsgegner in Spanien eingetroffen. Sie und etwa 30 ihrer Angehörigen landeten am Dienstag mit einem Linienflugzeug auf dem Madrider Flughafen.

Neues Deutschalnd
Neues Deutschland 14.07.2010









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