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Spanien: Kubas Kurs ist zu würdigen
Madrid (dpa/epd/ND). Spaniens Außenminister Miguel Angel Moratinos geht davon aus, dass Kuba alle noch auf der Insel einsitzenden Gefangenen freilassen wird, die vom Westen als politische Häftlinge betrachtet werden. Dies werde mehr als eine bloße humanitäre Geste sein und müsse von der internationalen Gemeinschaft gewürdigt werden, sagte er am Mittwoch im Parlament in Madrid. Eine Freilassung aller Regierungsgegner könnte nach Ansicht von Moratinos dazu beitragen, dass die EU – wie von Spanien gefordert – ihre Kuba-Politik flexibilisiert und dass die USA das seit 1962 bestehende Embargo aufheben.
Havanna hatte nach Vermittlung der katholischen Kirche und der spanischen Regierung vor zwei Wochen die sukzessive Freilassung von 52 Häftlingen verkündet. 12 von ihnen sind inzwischen nach Spanien ausgereist.
Der schwer erkrankte kubanische Regierungsgegner Ariel Sigler darf in die USA reisen. Kubas Regierung habe zugesichert, eine Ausreisegenehmigung für den kürzlich aus der Haft entlassenen Oppositionellen zu erteilen, erklärte Siglers Ehefrau Noelia Pedraza. Der 47-Jährige will sich in Miami ärztlich behandeln lassen. Die US-Behörden haben bereits ein Einreisevisum ausgestellt.
Neues Deutschland 22.07.2010
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