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»Genau das Gegenteil«
Fidel Castro: Interviewer Jeffrey Goldberg hat Äußerung zu »kubanischem Modell« nicht verstanden


Die Gespräche, die Fidel Castro jüngst mit dem US-amerikanischen Journalisten Jeffrey Goldberg von der Zeitschrift the Atlantic führte, sorgen weiterhin für Aufregung. »Es war vor allem dieser Satz, der in Blitzesschnelle um den Globus ging«, bewertet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe (13.9.) die beiläufige Äußerung Castros, wonach »das kubanische Modell nicht einmal mehr bei uns« funktioniere.

Nunmehr nahm der 84jährige Revolutionsführer selbst Stellung, als er am Freitag (Ortszeit) in Havanna den zweiten Teil seiner Autobiografie präsentierte. Goldberg habe seine Ironie nicht verstanden – er habe »genau das Gegenteil« gemeint. »Es amüsiert mich«, so Castro, »jetzt zu sehen, daß er es wortwörtlich ausgelegt hat.« Wie jedermann wisse, sei seine Meinung, »daß das kapitalistische System nichts mehr bringt, weder für die Vereinigten Staaten noch für die Welt«. Es führe »von einer Krise in die andere, und jede ist schlimmer, global umfassender. Sie wiederholen sich immer schneller«.

Goldberg wies auf seiner Internet­seite den Vorwurf zurück, Castro falsch verstanden zu haben. »Das Gegenteil dieser Äußerungen würde lauten: Das kubanische Modell funktioniert so gut, daß wir es gerne exportieren möchten«, interpretierte er seine Erinnerung an die Castro-Äußerung. Auch die »Kuba-Expertin« des US-Council on Foreign Relations (CFR; Rat für auswärtige Beziehungen), Julia Sweig, die bei den dreitägigen Gesprächen mit Castro dabei war, versuchte gegenüber der Agentur AFP eine erneute Bewertung: »Als ich ihn das sagen hörte, dachte ich, er meint, daß das Wirtschaftsmodell nicht mehr funktioniert – nicht die Revolution, die sozialistische Gesinnung, der Unabhängigkeitswillen – nur das Modell.«

Die Vertreterin des CFR, dem eine herausragende Bedeutung bei der Entwicklung außenpolitischer Strategien der US-Regierung zugesprochen wird, war bereits in dem Goldberg-Artikel auf der Website von the Atlantic (7.9.) zitiert worden. Ihrer Meinung nach habe Castro »nicht die Idee der Revolution zurückgewiesen«. Er habe lediglich festgestellt, daß beim »kubanischen Modell« der Staat eine zu große Rolle im Wirtschaftsleben einnehme. Sweig betonte, Kubas ehemaliger Präsident sei trotz seiner schweren Erkrankung vor vier Jahren in »wirklich guter Verfassung«.

Am Freitag erwähnte Castro, daß »viele arabische Freunde besorgt« gewesen seien, als sie erfuhren, daß ich ein Gespräch mit Goldberg geführt habe. Doch sei er weiterhin der Meinung, so Castro, daß der Journalist »in der Lage ist, unterhaltsam und meisterhaft seinen jeweiligen Standpunkt darzulegen, der zur Debatte zwingt. Er erfindet keine Redewendungen, er überträgt sie und legt sie aus«. Bisher seien ja erst »Teile des langen, mit mir gemachten Interviews« veröffentlicht worden. Er warte »mit Interesse auf seinen ausführlichen Artikel«.

junge Welt Gloria Fernandez
Junge Welt, 13.09.2010








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