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»Denn die Verhältnisse sind lehrreich«

Über Angela, Elena, Ana, María und die Größe der kubanischen Revolution.
Gespräch mit Tobias Kriele


Tobias Kriele studiert seit sechs Jahren in Kuba und tourt zur Zeit mit seinem halbstündigen Debütfilm »Zucker und Salz« durch Europa

Wovon handelt Ihr Dokumentarfilm »Zucker und Salz«?

Vier Kubanerinnen sprechen über ihre Freundschaft, die vor 50 Jahren bei einem freiwilligen Arbeitseinsatz in der Sierra Maestra begann. Die vier waren damals Lehrerinnen. Sie sprechen im Film über die Höhen und Tiefen ihres Lebens, in denen sie einander zur Seite standen. In ihrer Freundschaft spiegelt sich die Geschichte der Revolution, nur eben aus einer besonderen Perspektive. Im Film geht es nicht um die allgemeinen historischen Daten und Bilder, sondern um Angela, Elena, Ana und María – vier scheinbar gewöhnliche Frauen, die in Wirklichkeit außergewöhnlich sind. Dahinter steht die Frage, was die Revolution für die Menschen in Kuba verändert hat, in bezug auf ihre Persönlichkeit, ihr Selbstwertgefühl, ihre Sensibilität, ihre Beziehungen im alltäglichen Leben.

Was hat es mit dem Titel auf sich?

Elena zitert im Film ihre Mutter mit den Worten: Echte Freunde nehmen auch das Salz zusammen, nicht nur den Zucker. Ich hatte sie als erste kennengelernt, war dann bald Teil der Familie, wenn man das so nennen möchte. Wenn keine der vier anwesend ist, nenne ich sie »meine Omas«, in ihrer Anwesenheit »meine großen Schwestern«. Ich war von Anfang an schwer beeindruckt vom »Club der Akkumulierten Jugend«, wie sie sich auch nennen. Jeder wäre das gewesen. Dieser Eindruck wurde zum Impuls, den Film zu machen.

Wie ist es dann zur Produktion gekommen?

Der Kameramann und Cutter Martin Broschwitz wollte gerne in Kuba drehen, ich wollte die vier Freundinnen verewigen, und auf einmal haben wir diesen Film gemacht. Ich bin Gelegenheitsfilmemacher. Wir waren uns lange nicht sicher, ob sich jemand für den Film interessieren würde. Als ich ihn beim kubanischen Filminstitut ICAIC einreichte, hieß es: Man muß kein Verteidiger der Revolution sein, um sie durch diesen Film besser zu verstehen. Im ersten Moment war ich empört. Dann begriff ich, daß man uns ein großes Kompliment gemacht hatte. Der Film hatte seine Premiere im spanischen Original auf dem Dokumentarfilmfestival »Santiago Alvarez in Memoriam« im März in Santiago de Cuba, und die Reaktionen haben uns ermuntert, ihn auch in Europa zu zeigen.

Die Frauen hatten beim Dreh keine Scheu vor der Kamera?

Die vier sind Naturtalente. Ich schmälere meinen ohnehin geringen Ruhm nur ungern, aber der Film lebt einfach von der Ausstrahlung seiner Hauptpersonen, viel mehr als von der filmerischen Darstellung. Deshalb haben wir so großen Wert darauf gelegt, daß zumindest einige von ihnen bei der Tour durch Luxemburg, die Schweiz und Deutschland dabei sind.

Was ist das Konzept dieser Tour?

Wir wollen ein Stück Alltagsgeschichte der kubanischen Revolution nach Europa holen. Man kann sich der Realität dieser Revolution mit dem Film auf eine andere, sinnliche Weise nähern. Wir hoffen auf einen regen Austausch mit dem Publikum. Möglicherweise regen wir auch dazu an, sich vorzustellen, wie menschliche Beziehungen jenseits der zerstörerischen Verhältnisse, die dem Kapitalismus wesenseigen sind, aussehen könnten.

Warum studieren Sie in Kuba?

Ich habe kurioserweise fast mein komplettes Studum hier absolviert, arbeite jetzt in Havanna an meiner Dissertation im Fach Philosophie. Ich gebe zu, ich lebe gerne in Kuba, denn die Verhältnisse sind an sich lehrreich und begünstigen das Lernen. Das tägliche Leben ist, ehrlich gesagt, nicht gerade bequem. Aber es ist auf eine besondere Weise produktiv.

»Zucker und Salz« (OT: »La Revolución, una Senora Mujer«), Regie: Tobias Kriele, Kuba/D 2010, 29 min, Tour: 24.9., 20 Uhr, Bremen; 26.9., 11 Uhr, Hamburg; 27.9., 19 Uhr, Kiel; 29.9., 19 Uhr, jW-Ladengalerie; 1.10., 20 Uhr, Göttingen; 3.10., 15 Uhr, Mainz; 4.10., 19 Uhr, Freiburg; 5.10., 19.30 Uhr, Basel; 25.10., 19 Uhr, München. Der Regisseur und zwei der porträtierten Frauen, Elena Aragón Garcia und María de los Angela Pernas Salmón, sind bei den Aufführungen anwesend

junge Welt Interview: Oliver Wagner
Junge Welt, 24.09.2010








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