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Südafrika: Regierung will Handel mit Kuba intensivieren
Südafrika hat die Intensivierung seiner Handelsbeziehungen mit Kuba angekündigt. Wie Staatspräsident Jaco Zuma bei seinem Staatsbesuch in Havanna erklärte, wurde für den karibischen Inselstaat ein Kreditpaket im Wert von 30,4 Millionen US-Dollar geschnürt. Im Rahmen der Vereinbarung sollen die Kreditgarantien für südafrikanische Exporte nach Kuba ausgeweitet werden. Zusätzlich kündigte der südafrikanische Staatschef Berichten zufolge 5,8 Millionen Dollar Wiederaufbauhilfe für die kubanische Landwirtschaft an, die bis heute unter den Folgen von Hurrikan Ike leidet, der die Insel vor zwei Jahren verwüstet hatte. Auch sollen die südafrikanischen Exporte nach Kuba mit 14,5 Millionen Dollar aus dem "African Renaissance Funds" (ARF) angeschoben werden. Sie sind von 11,9 Millionen 2008 auf derzeit 145.000 Dollar gesunken. Der ARF wurde 2001 als Instrument zur Finanzierung internationaler Entwicklungsprojekte ins Leben gerufen.
Zuma machte die Teilnehmer eines Treffens des Südafrikanisch-Kubanischen-Geschäftsforums in Havanna auf die Existenz eines Entwicklungsprogramms des Kapstaates aufmerksam, das in den kommenden Jahren mehr als 100 Milliarden Dollar für Infrastrukturprojekte ausschütten wird. Er lud Kubas Unternehmen und Fachkräfte ein, Möglichkeiten auszuloten, um von diesem Megaprojekt profitieren zu können. Der südafrikanische Präsident vergaß bei seinem Besuch nicht, den mehr als 400 kubanischen Experten zu danken, die in den vergangenen Jahren nach Südafrika kamen, um ihr Wissen in den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, Gesundheit und Technik an Südafrikaner weiterzugeben. Auch bedankte sich Zuma bei seinem Gastgeber und Amtskollegen Raúl Castro für die jährlich 80 Stipendien, die rund 500 jungen Südafrikanern zu einer Ausbildung im Gesundheitsbereich verholfen haben. (IPS/jW)
Junge Welt, 09.12.2010
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